In diesem Video zeige ich wie man mit zwei Stereo-Aufnahmetechniken Akustikgitarre aufnehmen kann.
Die Abnahme einer Akustikgitarre ist ein recht einfaches Unterfangen, und die übliche Methode besteht darin, ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon auf den 12ten Bund zu richten. Das ergibt einen ausgewogenen Klang, aber die Aufnahme einer Akustikgitarre mit zwei Mikrofonen bringt die Tiefe des Instruments richtig zur Geltung und stellt es in den Mittelpunkt des Stereobildes.
Ich zeige zwei Methoden zur Abnahme von Akustikgitarren mit zwei Mikrofonen – die ORTF-Stereo-Technik und die XY-Technik. Beide können mit zwei Kleinmembran-Kondensatormikrofonen wie dem Røde NT5 oder NT55, dem Shure SM81 oder dem Neumann KM184 realisiert werden.
Bei der ORTF-Mikrofontechnik werden zwei Mikrofone im Abstand von 17 cm und in einem Winkel von 110° aufgestellt. Diese Methode wird häufig für klassische Musik oder Raummikrofone verwendet, da sie ein breites Stereobild liefert, das ohne Phasungsprobleme auf Mono umgeschaltet werden kann. Sie kommt dem Stereobild, das wir mit unseren eigenen Ohren hören, sehr nahe und lässt sich daher sehr gut auf Kopfhörer übertragen.
Es kann gut in einem Mix funktionieren, in der die Akustikgitarre im Mittelpunkt steht und nicht viele andere Instrumente vorhanden sind. Panne die Kanäle hart nach links und rechts, um ein breites Stereobild zu erhalten, oder mehr in die Mitte, um ein zentriertes und fokussiertes Bild zu erhalten.
Die ORTF-Mikrofontechnik eignet sich auch gut für Schlagzeug-Overheads, für die Aufnahme von Streichern oder für eine Gruppe von Backgroundsängern oder einen Chor.
Die Abnahme der Akustikgitarre mit der XY-Mikrofontechnik liefert eine Akustikgitarrenaufnahme mit Tiefe, Breite und Klarheit. Die beiden Kleinmembran-Kondensatormikrofone sind in einem Winkel von 90° zueinander ausgerichtet, wobei die Membranen (die Öffnungen) der Mikrofone direkt übereinander liegen.
Panne die Kanäle beim Abmischen hart nach links und rechts. Das Stereobild ist nicht so ausgeprägt wie bei der ORTF-Mikrofontechnik, aber im Vergleich zu einer Monoaufnahme ist es viel voller, breiter und tiefer.
Die Verwendung von EQs bei der Aufnahme von Akustikgitarren kann deine Aufnahmen erheblich verbessern und dir beim Abmischen Zeit und Mühe ersparen. Solange du deine Ohren benutzt und Frequenzen wählst, die den Klang der Akustikgitarre verbessern, überwiegen die Vorteile des EQ-Einsatzes vor der Aufnahme bei weitem die “Risiken” einer Aufnahme, die du später nicht mehr entfernen kannst.
Die Frequenzen, auf die du dich konzentrieren willst, sind die Höhen (um 10 kHz), die hohen Mitten (3-6 kHz) und die tiefen Mitten (200-400 Hz).
Akustikgitarren klingen oft etwas hölzern wie ein Pappkarton. Eine Absenkung von ein paar dB um 300 Hz löst dieses Problem in der Regel.
Eine Anhebung um 4 kHz herum bringt etwas mehr Definition, aber achte darauf, dass es nicht zu dünn und spröde klingt.
Durch Hinzufügen von Höhen um 10 kHz wird der Saitensound etwas glänzender. Das kann für Fingerpicking sehr nützlich sein.
Wie immer gilt: Probiere es aus, hör es dir an. Je mehr du das Aufnehmen und Abmischen mit dem EQ übst, desto besser kannst du die Nuancen und Auswirkungen der verschiedenen Frequenzen unterscheiden!
Also versuche es einfach mal und schaue, wie du deine Akustikgitarrenaufnahmen mit diesen Stereotechniken und EQ verbessern kannst.
In diesem Artikel findest du weitere Techniken und Tipps für die Aufnahme von E-Gitarre, Bass und Klavier.
Dieser Post führt dich durch den Prozess der Schlagzeugaufnahme in deinem Bandraum oder Heimstudio.
Nick Braren ist Toningenieur und Musiker mit über 15 Jahren Erfahrung im Studio, auf der Bühne, hinter der Bühne und am FOH. Er ist Inhaber und Betreiber von Upaya Sound, Gitarrist und Sänger von Vandemonian und Vater von zwei Kindern. Wenn er nicht im Studio oder im Bandraum ist, ist er entweder mit seinem Camper unterwegs oder am Strand – oder beides.
